Schritt 4: Testen der Gesamtfunktion, Justierarbeiten
Der Weg zum Ziel: Kauf - Restaurierung - Tanzabend
Münzprüfer
Das Münzprüfwerk ist mit wenigen Handgriffen ausbaubar - anscheinend gab es da schon immer Probleme und man war darauf vorbereitet. Im Bildbeispiel ist das Münzwerk zwar am Platz, aber die Befestigungsklammer ist weggeklappt, damit man es sofort wieder herausnehmen kann. Warum?
Es war ein Teufelsspiel. Eine Reinigung war die erste Sache, dann aber erst mal eine ausreichende Anzahl von alten DM-Münzen bekommen, damit man auch Testen kann. Das konnte mit dem Werk auf dem Tisch 'solo' gemacht werden. Fiel die Münze durch, stimmte was nicht, kam die Münze beim richtigen Schacht raus - prima.
Im Bild auch gut zu sehen die drei Kontakte, die durch die richtig erkannten Münzen betätigt werden und dann das Kreditwerk steuern. Nach endlosen Versuchen, Justagen und wiederholter Reinigung: Es klappte in 95% der Fälle, das reichte mir.
Kreditwerk
Wichtig war natürlich das Zusammenspiel Münzwerk und Kreditwerk. Registrierte das Kreditwerk auch die damit gekaufte Anzahl Spiele? Wurde die Kreditanzeige gesetzt? Denn erst dann konnte man einen Wählvorgang starten...
Ein Wunderwerk alter Technik - ein mechanisches Addierwerk. Und dazu (obwohl der Ausdruck erst viel später erfunden wurde): Ein persistenter Speicher. Denn - das Kreditwerk behält durch die Mechanik die Anzahl Kredits, auch wenn der Strom ausfällt.
Genial. Leider fehlt die Original-Abdeckung. Aber es geht sicher auch 'oben ohne'.
Kreditwerk
Eine vorsichtige Reinigung des Kreditwerkes war alles was notwendig war - das 'Ding' lief einwandfrei!
Münze einwerfen (der Münzprüfer wurde ja bereits gereingt), der richtige Kontakt wurde betätigt, die Spiele liefen durch den Addierer und zack: CREDIT leuchtet.
Teil-Zusammenbau als Vorbereitung
Damit man das 'Ding' nun auch in Betrieb nehmen kann - zumindestens testweise - wurde der Tastenblock (die Wählbaugruppe) eingebaut, der Münzprüfer und auch der Münzschacht ordentlich eingesetzt, dazu die Lautsprecher oben und unten eingebaut.
Das Shelf wurde auf dem Wagen außerhalb belassen, aber die Verkabelung komplett vorgenommen. Der Verstärker - und damit die Stromversorgung - wurde oben auf das Gehäuse gelegt. Nun kann es losgehen...
Dieser Aufbau hat einen großen Vorteil: man kommt beim Shelf an alles problemlos heran, was bei einem eingebauten Shelf doch problematisch erscheint (das steht mir noch bevor). So komme ich aber an alle Teile der Maschine heran und kann sofort eingreifen.
Ein paar Worte zur Steuereinheit
Die Steuereinheit war früher ja nur zugänglich, wenn man den Schlüssel für den Pult-Deckel hatte. Da bei mir der Schlüssel fehlt, ist der Zugang problemlos (außerdem war ich ja eh im Testaufbau).
Mit der Steuerung und einigen wenigen Schaltern und Tastern konnte man schon einiges machen und ausprobieren, wichtig als Vorbereitung.
Der rechte Schalter wurde genutzt zwischen operate und load - also; Normalbetrieb oder Ladevorgang. Stellt man auf Laden, konnte man mit dem Knopf den Korb in Bewegung setzt. Ein guter und einfacher Test.
Der zweite Schalter lässt zwar eine Auswahl zu, startet aber nicht den Abspielprozess. Also ganz einfache, aber notwendige Hilfsmittel.
Ich kann Titel wählen!
Also nun geht es los: Schalter auf Service, Münze einwerfen - CREDIT leuchtet. Eine Platte auswählen - wird eine Registrierung vorgenommen (Nase mit Magnet gesetzt)? Der eigentliche Abspielvorgang ist durch den Serviceschalter dabei unterbunden. Man kann aber den Ablauf Münze-Credit-Registrierung gut durchspielen.
Platten wählen und holen...
Jetzt geht es ans Eingemachte. Alles ist vorbereitet, Credits sind auch vorhanden. Die Frage ist: Passiert nun etwas? |
Abspielvorgang klappt nun mit Abspielen - darauf einen Whiskey
Die erste Platte lief - sie wurde korrekt geholt, abgelegt und der Tonarm machte auch, was er sollte. Der Verstärker lieferte einen unübertreffbaren Sound - eine kleine Feier wurde eingeschoben.
Bis wir darauf kamen: Es wurde gar nicht die richtige Seite gespielt. Die Maschine spielte immer nur die A-Seite. Es hat einige Zeit gedauert, bis wir das auf die Reihe bekommen haben... Anschließend wussten wir dann endlich, wofür der große Magnet beim Greifarm da war und wie die Steuerung A- und B-Seite behandelt. Man lernt nicht aus.
Willi schrottet eine Nadel - Ersatz muss her
Das kann nur mir passieren - beim Testen natürlich ein Fach ausgewählt, in das gar keine Single eingelegt war. Aber das Programm der Jukebox fährt gnadenlos ab. Es wird der Ladearm bewegt, leider dann keine Platte abgelegt, der Tonarm senkt sich....
Und dann gibt es einen Operator, der furchtbar erschrickt, das Ganze retten will und dabei erst recht die Nadel demoliert. Abgebrochen - eine neue Nadel muss rein.
Das kann nur mir passieren. Ein kleiner Dämpfer bei den Arbeiten an der Jukebox.
Mühsame Justagearbeiten...
Im Bild schön zu sehen: Eine gesetzte Nase und der Arm mit den Löschmagneten, links oben eine der Justageschrauben. Ein Teufelswerk, hier half nur systmatisches Vorgehen.
Einstell-Pläne
Stundenlang war ich damit beschäftigt, herauszufinden, wie das ganze nun eigentlich eingestellt werden muss und so zu justieren, dass - bis auf wenige seltenen Fälle - das Löschen der Registrierung auch klappt. Hier ein Protokollblatt, das zur Registrierung von Löschproblemen auf bestimmten Plätzen diente. Nur mit einer Systematik konnte das gelöst werden (wenn auch nicht voll und ganz bis heute).
Jetzt kann das Shelf wieder rein...
Nun war es soweit: Die Maschine tickte richtig, es wurde Zeit, den Testaufbau aufzulösen und das Shelf in das Gehäuse einzusetzen. Danach natürlich nochmals testen und einige Kleinigkeiten (ha) zu erledigen. Aber die große Hürde ist geschafft, das Licht am Ende des Tunnels ist zu erkennen.
Und weiter?
Geschafft - nur: Das Ding ist ja noch teilzerlegt. Außerdem fehlt noch eine Frontscheibe. Und die Beleuchtung ist ja Teil des Spasses...
Schritt 5: Zusammenbau
Zusammenbau
Nochmals Testen
Frontscheibe
Neue Beleuchtung
Funktioniert der Verstärker (auch als Strom-Versorgung) noch und kommt aus den Lautsprechern dann auch was Anhörbares raus, dann - und nur dann - sollte man weitermachen.
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